2015

Realisierungswettbewerb
Hospizhaus Tirol, Hall in Tirol

EU-weit offener, 2-stufiger Architekturwettbewerb, 2. Stufe, Anerkennungspreis, 5. Rang
119 Teilnehmer

Gesamtkosten ca. netto EUR 9,8 Mio.

Ruhiges Ankommen – Durchwegungen + Bereiche
Das Eingangsatrium ermöglicht ein ruhiges und geschütztes Ankommen und wirkt wie ein Filter zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. Diesem Bereich zugeordnet sind neben dem Gebäudezugang das mobile Palliativteam und die Schulungsräume- allesamt Funktionen mit öffentlichem Charakter. Der Hospizgarten ist der geschützte Freibereich, welcher direkt vom Tageshospiz erreichbar ist. Er ist ein Ort der Ruhe und Stille mit einer Verbindung in die Kapelle. Der Park zwischen Psychiatrischer Station des Krankenhauses und dem Hospizhaus bleibt als ruhige Oase bestehen und wird durch einen bettentauglichen und barrierefreien Ausgang für alle erlebbar. Der öffentliche Weg wird im Süden des Gebäudes fortgeführt, ohne die Privatsphäre der Bewohner des Hospizhauses zu stören.

Öffentlichkeit Und Privatheit
Innerhalb und ausserhalb des Gebäudes entstehen Orte mit einem unterschiedlichen Grad an Öffentlichkeit. Die Fassade legt sich wie ein Filter vor die Zimmer und ermöglicht so einen individuellen Grad an Offenheit und Geborgenheit. Loggien und die Gemeinschaftsterrasse erlauben den Bezug zum Außenraum und den Blick in die Ferne. Rankgeerüste und Bepflanzungen bieten auch in diesen Freibereichen einen Sichtschutz. Der Empfang sitzt räumlich im Schnittpunkt zwischen Privatheit (Hospizgarten) und Öffentlichkeit (Eingangsatrium). Funktionen mit Öffentlichkeitscharakter befinden sich nahe dem Eingang, Rückzugsbereiche gruppieren sich rund um den Hospizgarten. Die Palliativstation selbst liegt geschützt im Obergeschoß, mit vielen Blickbezügen in die Umgebung.

Dörfliche Strukturen Im Inneren
Die innere Struktur des Hauses folgt dem Prinzip einer kleinteiligen, dörflichen Struktur. Gassen folgen auf Plätze mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten, welche die zusammengehörigen Funktionsbereiche miteinander verbinden. Es gibt weder Einbahnen, noch Sackgassen – alle Wege sind als Umgänge geplant. Ein Bezug zum Außenraum ist von jeder Stelle aus möglich. Zwischen den Raumgruppen und Zimmern bilden sich Nischen und Rückzugsbereiche.  Es ergeben sich vielfältige interne und externe Blickbeziehungen. Im OG wird vor dem Lift eine Manipulationsfläche vorgeschlagen, um abgestellte Wägen den allgemeinen Blicken zu entziehen.

Schaubilder
Mag.art Erich Höll

 

Auftraggeber
Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

Leistung und Projektdaten
Planung
Gebäudetyp – Hospiz, Pflegeheim
Nettoraumfläche gesamt 3.475 m²

Team
Arch. DI Wolfgang Weidinger
Arch. DI Heike Lukabauer
Mag.art Erich Höll

Konsulenten / Partner
FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Wien – Statik, Kosten, Haustechnik, Brandschutz
Kubik Project GmbH, Gießhübl – Fachplanung Elektrotechnik
Holzforschung Austria, Wien – Bauphysik