EU-weit 1-stufiger offener Architekturwettbewerb
52 Teilnehmer
Städtebau und Baukunst
Die Anpassungsfähigkeit des Gebäudes an zukünftige Arbeits-, Forschungs- und Lernwelten, die interne und externe Kommunikation und die zentrale Lage am Campus – mitten im Botanischen Garten – bestimmen die Konzeption des neuen Universitätsgebäudes. Die Architektur ist auf Vernetzung, Kommunikation und Transparenz ausgelegt – das spiegelt sich in der formalen Ausgestaltung des Gebäudes wieder.
Der Gebäude selbst orientiert sich zum Botanischen Garten hin, der sich – durch den Wegfall der Apothekenstraße – bis zum Neubau hin erweitert. Die im Westen angrenzende Lagerstraße wird als Shared Space vorgeschlagen und ist über Freifläche im Erdgeschoß mit dem botanischen Garten verbunden. Der Neubau situiert sich in einem verkehrsberuhigten Grünraum, welcher durch die vorgesehenen Wintergärten und Living Walls in das Gebäudeinnere hineingeführt wird. Es entsteht ein lebendiger (Studien-) Ort. Das Dach erhält eine extensive Begrünung (5.Fassade), wodurch durch den Blick von oben aus den höheren, danebenliegenden Gebäuden eine Einheit mit dem Botanischen Garten entsteht.
Funktion
Das dreigeschossige Gebäude gliedert sich in eine Erdgeschosszone mit gläsernem Foyer und ÖH-Shop und dem klar abgesetzten Bauteil der Apotheke. Die Büroflächen sind in den beiden Obergeschossen untergebracht.
Das zum Botanischen Garten hin aufgelöste Foyer des Bürogebäudes ermöglicht Einblicke ins Gebäude und zum ÖH-Shop. Durch das Zurücksetzten des Eingangsfoyers entsteht ein großzügiger überdachter Freibereich Richtung Parkanlage. Das Foyer ist als großzügige Begegnungszone zwischen den einzelnen Geschoßen mit Blickbeziehungen in alle Richtungen ausgebildet. Sitzstufen und Treppen erweitern das Foyer ins 1. OG und 2. OG und verweben die Flächen der ÖH und die der Arbeitswelten miteinander. Das Haupt Stiegenhaus samt Personenaufzug ergänzt diese vertikale Erschließung.
Offene Grundrisse in den beiden Bürogeschossen garantieren einen hohen Grad der Flexibilität über den gesamten Nutzungszeitraum. Durch die Positionierung der Atrien, Wintergärten und Nebenräume entstehen Bereiche der Kommunikation, Reflexion und Kontemplation innerhalb dieser nutzungsneutralen Arbeitswelten. Diese sind übereinander angeordnet und durch die Wintergärten und Atrien vertikal miteinander verbunden. Eine beliebige Teilung in kleinere Büroeinheiten ist möglich.
Statik
Da das Tragwerk das zeitbeständigste und somit am schwersten veränderbare System einer Baustruktur ist und für die gesamte Nutzungsdauer des Gebäudes ausgelegt wird, wird das Primärtragwerk in Form eines Fachwerkträgers in die Fassadenebene gelegt. Dadurch entsteht ein flexibles Bauwerk, dessen architektonische innere und äußere Gestalt wesentlich durch das Tragwerk mitbestimmt wird. Das statische System besteht weiters aus Flachdecken, wenigen Stahlbetonstützen und aussteifenden Stiegenhauskernen, die auch die Horizontalaussteifung des Gebäudes übernehmen.
Schaubild
Mag.art. Erich Höll
Auftraggeber
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H
Leistung und Projektdaten
Planung
Gebäudetyp – Universität
Nutzfläche gesamt 2.840 m²
Team
Arch. DI Wolfgang Weidinger
mit Arch. DI Heike Lukabauer
Mag.art. Erich Höll
Konsulenten / Partner
FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Wien – Statik, Kosten, Haustechnik