EU-weit offener, 1-stufiger Architekturwettbewerb, 3.Preis
Errichtungskosten ca. netto EUR 13,3 Mio.
Städtebau und architektonische Idee – Dialog mit Bestand und Umgebung:
Das derzeit vorliegende städtebauliche Ensemble mit der bestehenden Schule und den Werkstätten erhält durch den Neubau des Schülerheimes eine räumliche Fassung nach Nordwesten hin. Durch die Setzung des neuen Gebäudes mit seiner Baukörpergeometrie entsteht ein Vorplatz, welcher mit dem bestehenden Pausenhof der Schule eine zusammenhängende Einheit bildet. Dadurch erhält das gesamte Areal einen Aufwertung und Ergänzung der Außenräume – „Neu und Bestand“ verbinden sich. Der Neubau soll in seiner Formensprache keine Konkurrenz zur signifikanten Architektur des Eingangsgebäudes der Schule und dem Werkstätten Aufbau darstellen. Interessante Durchblicke und Räumlichkeiten mit durchdachter Detailausbildung erzeugen eine stimmige und ruhige Architektursprache. Die Verwendung einer Holzfassade mit vor gegrauten Latten soll den wohnlichen Charakter auch im Außenraum unterstreichen.
Durchwegung und Ankommen:
Der Vorplatz mit dem Haupteingang in das Schülerheim ist räumlich gefasst und besitzt auch eine entsprechende intime Aufenthaltsqualität. Durch den parallel zur Bahn gedrehten Gebäudeteil ist er gegen allfälligen Lärm von der Bahn her geschützt. Der Verbindungsgang schließt ihn im Süden ab, hier ist auch ein Geländesprung Richtung Wohnbebauung vorgesehen. Er steht in fußläufiger Verbindung zum Pausenhof der Schule und zum nordwestlichen Ausgang der Werkstätten. Der Weg über den Haupteingang durch die Aula führt zum Garten, Freizeit- und Sportbereich. Die Aula mit der Zentralgarderobe ist die Schnittstelle, nicht nur im Gebäude, selbst sondern auch zwischen den beiden wichtigsten Außenbereichen, welche in direkter Blickbeziehung stehen. Auch der Garten erhält durch die abgesenkte Lage einen räumliche Fassung, er öffnet sich über die Sitzstufen zum Sportplatz hin in die derzeit noch offene Landschaft Richtung Westen. Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über das Grundstück der Landesberufsschule. 60 Parkplätze und 1 barrierefreier Platz sind in der Fläche zwischen dem Weg parallel zur Bahn verlaufend platziert. Hier sind auch die Anlieferung, Entsorgung und die Zufahrt in das Schulareal vorgesehen.
Funktionen, Raumaufteilung:
Man betritt von außen her das Gebäude über den zuvor beschrieben Vorplatz und steht in einer großzügig angelegten Aula mit direkt angeschlossenen Freizeiteinrichtungen und der Zentralgarderobe (Schuhgarderobe). Ebenso kann von hier aus das Schulgebäude mit einem vor Witterung geschützten Gang direkt erreicht werden.
Von der Aula ausgehend in der Nähe der Rezeption werden die Wohnapartments (Zimmerbereiche) im 1. + 2.Obergeschoß über den Aufzug und über das Haupt Stiegenhaus erschlossen. Ebenso ist direkt der Speisesaal erreichbar, welcher wiederum Richtung Vorplatz einen eigenen Außenraum (Terrasse) besitzt. Im 1.+2. Obergeschoß sind je 11 Wohnapartments angeordnet, welche über einen zentralen Bereich betreten werden. Einschnitte im Gebäude lassen Tageslicht in das Gebäude einfallen.
Der Zimmerbereich besitzt zwei Aufenthaltsqualitäten mit unterschiedlichem Charakter. Den ganz privaten Wohn- und Schlafbereich und den im Zentrum liegenden Verteilerbereich, welcher auch eine übergeordnete Aufenthaltsqualität besitzt und als Treffpunkt im Geschoß selbst Möglichkeiten bietet.
Schaubild
expressiv
Auftraggeber
Land Niederösterreich
Leistung und Projektdaten
Planung
Gebäudetyp – Wohnheim
Nutzfläche ca. 3.500 m²
Team
Arch. DI Wolfgang Weidinger
Mihaela Milosevic